Höhepunkte aus den letzten Jahren

Wir bauen eine Burg

„WIR BAUEN EINE BURG“ war ein zweiwöchiges Projekt der Barbarossa-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Schloss- und Kulturbetrieb Residenzschloss Altenburg / Schloss- und Spielkartenmuseum und der Gemeinschaftsschule „Erich Mäder“. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ gefördert. Altenburg war in der Stauferzeit ein mittelalterliches Machtzentrum, beeinflusste die regionale Entwicklung vom Thüringer Wald bis in das heutige Bundesland Sachsen-Anhalt hinein. Wichtige Zeugnisse dieser Zeit sind bis heute erhalten und besonders die Bauwerke prägen das Stadtbild. Das Projekt richtet sich an Schüler der fünften und sechsten Klassen der Regelschulen im Altenburger Land. In spielerischer Form und an authentischem Ort wurden die Schüler in die Welt des Mittelalters eingeführt. Die Dauer des Projektes war vom 5.8.2019 bis 16.8.2019 auf zwei Wochen am Ende der Sommerferien angelegt und startete für die Schüler täglich 9.00 Uhr und endete 15.00 Uhr. Wesentliche Ziele und Schwerpunkte des Projektes „Wir bauen eine Burg“ waren: Stärkung der regionalen Identität das Museum als einen Ort begreiflich zu machen, der zum Leben der Schüler ganz natürlich dazugehört Beseitigung von Schwellenängsten, bei der Beschäftigung mit historischen Vorgängen und dem Besuch von Erinnerungsorten Erlernen von neuen Inhalten und Präsentation dieser vor anderen Schülern Erleben der eigenen Kreativität zur Stärkung des Selbstbewusstseins Zur ständigen Evaluierung und Schärfung des Projektes, wurde sich jeden Tag in einer Abschlussrunde mit den Schülerinnen und Schülern zusammengefunden, und der jeweilige Tag ausgewertet.

Leider mussten wir auch im Jahr 2021 das Projekt „Wir bauen eine Burg“ für sozial benachteiligte Kinder Altenburgs coronabedingt absagen und hoffen auf eine Durchführung im Sommer 2022.




Impressionen von den Projekttagen

   




Wissenschaftliche Tagung „Barbarossa 900“

Die Barbarossa-Stiftung hat anlässlich der 900. Wiederkehr der Geburt von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einer wissenschaftlichen Tagung eingeladen. Am historisch authentischen Ort, wo einst in der Kaiserpfalz der Staufer wichtige reichspolitische Entscheidungen wie die Belehnung Otto von Wittelsbachs mit dem Herzogtum Bayern getroffen haben, werden führende Wissenschaftler über Leben und Wirken des Staufers referiert. Im Fokus der Betrachtungen standen das Verhältnis der Staufer und insbesondere Friedrich I. zum mitteldeutschen Raum sowie wichtige politische Entscheidungen, die Region und Reich gleichermaßen prägten. Neben diesen reichspolitischen Aspekten wurde das Leben und Wirken des Kaisers Friedrich I. Barbarossa in Beziehung zu den regionalen Großen gesetzt und die sich dahinter verbergenden Strategien betrachtet.


Ablauf der Tagung

Referanten aus ganz Deutschland hielten interessante Vorträge im ersten Teil der Tagung.
So unter anderem:

Staufischer Masterplan im östlichen Mitteldeutschland? Die Politik Friedrich Barbarossas im Pleißenland, Vogtland und Egerland
Vortrag von Prof. Dr. Grischa Vercamer


Was in Altenburg ausgestellte Kaiserurkunden und andere Dokumente berichten
Vortrag von Prof. Dr. Mark Mersiowsky


Gebete als begehrte Dienstleistung: Die Augustinerchorherren in Altenburg und darüber hinaus
Vortrag von Dipl.-Hist. Maria Krumm


Im 30. Lebensjahr zum König gewählt. Geburt, Taufe und Jugend Friedrich Barbarossas
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll
Archivdirektor i.R.


Die Beiträge dieser Tagung sollen in einem Tagungsband der interessierten öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Der zweite Teil der Tagung bestand aus einer Exkursion nach Schloss Rochlitz und Burg Mildenstein.
Die wohl noch im 10. Jahrhundert gegründete Burg auf dem heuigen Schlossareal in Rochlitz war lange Zeit Reichsgut, gehörte zur Zeit Barbarossas aber einer Nebenlinie der Wettiner. Markgraf Dedo der Feiste, der Rochlitz zum Zentrum seiner Herrschaft ausbaute, zählte auf zahlreichen Hoftagen Barbarossas zu den anwesenden Edelmännern und beteiligte sich auch an mehreren Italien-Zügen des Kaisers. Zudem stiftete er das Augustiner-Chorherrenstift in Zschillen (heute Wechselburg).
Auch die Burg Mildenstein in Leisnig datiert aus dem 10. Jahrhundert (obwohl die erste urkundliche Erwähnung erst 1046 erfolgte) und war einst Reichsbesitz. Barbarossa vergab sie als Lehen an die Burggrafen von Leisniger und urkundete 1188 selbst auf der Burg. Auch die Leisniger Burggrafen traten als Stifter eines noch heute baulich gut erhaltenen Klosters in Escheinung, nämlich des Klosters Buch am Ufer der Freiberger Mulde.
Die Führung fand unter der Leitung von Dr. André Thieme statt.



Der Altenburger Prinzenraub von 1455

Die Altenburger Burg um das Jahr 1455

EINE 270-GRAD-3D-KINOFILMPROJEKTION AUF
100 m2 LEINWAND

Eine der spektakulärsten Personenentführungen mitteldeutscher und gar deutscher Geschichte nahm im 15. Jahrhundert im Altenburger Schloss ihren Anfang: Der Ritter Kunz von Kauffungen entschloss sich, seinen Forderungen gegenüber Kurfürst Friedrich II. von Sachsen Nachdruck zu verleihen, indem er mit Gleichgesinnten die beiden Söhne des Kurfürsten, Ernst (14) und Albrecht (11), in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 aus dem Altenburger Schloss entführte. Wird sein Plan, sich mit den beiden Prinzen nach Böhmen abzusetzen, gelingen?

Die Antwort auf diese Frage gab eine 270-Grad-Kinofilmprojektion im historischen Reitsaal des Altenburger Marstalls. Eine spezielle 100 Quadratmeter große Leinwand mit einem Durchmesser von 14 Metern und einer Höhe von fast 4 Metern bot eine eindrucksvolle Panoramabühne, die zusätzlich durch einen ausgeklügelten Raumklang das spannende Geschehen im Schloss und auf der Flucht hautnah erleben lies.

Dreidimensionale Animationen zeigten die historischen Orte in Altenburg und an den anderen Schauplätzen von 1455.

Kunz von Kauffungen auf der Flucht


Altenburg 1180 - Die Belehnung des Herzogtums Bayern

Am 16. September 1180 war es soweit: Friedrich I. Barbarossa belehnt Otto von Wittelsbach mit Bayern und es beginnt eine politische Ära, die bis ins Jahr 1918 anhalten sollte. Wahrscheinlich fand dieses Zeremoniell im Palas der Altenburger Kaiserpfalz statt. Dieser Palas befand sich einst dort, wo sich heute das Schlossmuseum befindet.

Mit einer 270-Grad-Kinofilmprojektion wurde im Jahr 2021 an dieses Ereignis erinnert.

 

Beide Projekte wurden Dank einer Förderung von LEADER möglich.